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Bereits zum dritten Mal hatten wir die Ehre, Frau Ana María Wahrenberg, Zeitzeugin des Holocausts, an unserer Schule begrüßen zu dürfen. Organisiert von der Fachschaft Geschichte unter der Leitung von Herrn Robert Alter, teilte Frau Wahrenberg mit den Schülerinnen und Schülern der III Medio Auszüge aus ihrer bewegenden Biografie und zugleich Teil des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte.

Frau Wahrenberg, die im Alter von acht Jahren vor den Nationalsozialisten aus Berlin nach Chile floh und schon seit vielen Jahren mit Unterstützung des Jüdischen Museums, Museo Judío, Erinnerungsarbeit betreibt, erfüllt sich damit einen Herzenswunsch: Die Aufklärung junger Menschen über die Schrecken der Vergangenheit, um mehr Verständnis in der Welt zu schaffen.

In ihrem ergreifenden Vortrag berichtete Frau Wahrenberg unter anderem von ihrem außergewöhnlichen Wiedersehen mit ihrer jüdischen Kindheitsfreundin Ilse Kohn (später Betty Grebenschikoff), das 2020 weltweit Aufmerksamkeit erregte. Getrennt durch den Holocaust im Jahr 1939, konnten sie sich über acht Jahrzehnte später infolge des Digitalisierungsschubs durch die Corona-Pandemie wieder in die Arme schließen.

Die Veranstaltung endete mit einem emotionalen Abschied unserer Gastrednerin durch Sarah Herrmann (PK-A), Urenkelin von Frau Wahrenberg und seit diesem Schuljahr Schülerin unserer Schule – eine Vorstellung, die für die Zeitzeugin in ihren Kindheitstagen noch unvorstellbar gewesen wäre. Somit blieben nach dem Vortrag auch zwei Leitgedanken besonders im Gedächtnis: Die „Freiheit”, die Frau Wahrenberg und ihre Familie mit ihrer Ankunft in Chile wiedererlangten, und die „Hoffnung”, die sie nie aufgegeben hat und die sie heute noch antreibt, ihre Geschichte weiterzugeben.

Unser aufrichtiger Dank gilt Frau Wahrenberg, die uns an ihrer Lebensgeschichte teilhaben ließ, sowie dem Jüdischen Museum, das diese besondere und wichtige Begegnung ermöglicht hat. Ebenso möchten wir der Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland, Frau Irmgard Maria Fellner, danken, die dem Vortrag beiwohnte und die Bedeutung dieser einmaligen Gelegenheit betonte, mit Zeitzeugen in den Dialog zu treten und somit Geschichte aus erster Hand zu erfahren.

„Mir hat es gefallen, der Zeitzeugin zuzuhören. Die emotionale Art und Weise, in der sie uns von ihrem Leben erzählte, war sehr erfüllend. Ich persönlich konnte teilweise nachempfinden, wie sie sich gefühlt hat. Ich finde, Frau Wahrenberg ist eine sehr mutige Person, weil sie zu uns in die Schule gekommen ist und uns ihre Wahrheit gezeigt hat.“

Alexandra Cunningham (III-G)

„Es war ein großes Privileg, Frau Wahrenberg hier bei uns zu begrüßen und ihren Erzählungen über ihre Erlebnisse zuzuhören. Die Art und Weise, wie sie mit ihrer Vergangenheit umgeht, ist sehr positiv, und es war sehr schön, das zu hören.“

Amanda de Smet (III-H)

„Ich fand den Vortrag von Frau Wahrenberg sehr interessant. Ihre Fähigkeit, sich auszudrücken, machte es leicht verständlich und ließ uns an ihrem Leben teilhaben.“

Daniel Esteva (III-G)