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Gegenseitig auf uns aufzupassen, während wir das Schulleben wieder im Präsenzunterricht genießen, bleibt eine große Herausforderung. Sie erfordert den Einsatz jedes Einzelnen, aber auch den Gebrauch neuartiger Technologien in unseren Abteilungen, die zum Schutze aller beitragen.

Wir sind mit einem Pilotprojekt in dieses zweite Schulhalbjahr 2021 gestartet und haben 20 neue CO2-Messgeräte in den Klassenräumen unserer Abteilung in Las Condes und der Deutschen Schule Chicureo installiert. Die sogenannten nichtdispersiven Infrarotsensoren (NDIR) unterstützen uns dabei, die Lüftung der Räume zu optimieren und hohe CO2-Level, die die Konzentrations- und Lernfähigkeit unserer Schüler*innen beeinträchtigen können, zu vermeiden. Gleichzeitig verringern sie zudem das Ansteckungsrisiko innerhalb der Klassenzimmer und verbessern die Lern- und Arbeitsbedingungen gemäß unserem Protokoll für Hygienemaßnahmen.

Die CO2-Messgeräte, die von Ingenieurswissenschaftlern der Universidad de Chile entwickelt wurden, messen konstant die Kohlenstoffdioxid-Konzentration (CO2), welche in PPM (Teile pro Million) angegeben wird. Die Displays der Geräte zeigen den entsprechenden Wert eines Raums zu jeder Zeit an, damit Schüler*innen und Lehrkräfte vorbeugende Lüftungsmaßnahmen treffen können.

„Das Pilotprojekt läuft seit dem 9. August (in Chicureo seit dem 30. August). Die Ergebnisse zeigen, dass die Luftzirkulation in den Räumen sehr gut ist (unter 600 PPM). Falls die Werte einmal 800 PPM übersteigen, wird ein hörbarer Alarm aktiviert, der den Schüler*innen und Lehrkräften signalisiert, dass sie besser lüften müssen. Es werden dann die allseits bekannten Lüftungsmethoden umgesetzt“, erklärt unser Leiter der Operationen und Einkaufsabteilung Germán Vyhmeister.

Die Ergebnisse der ersten Messphase stellten ein durchschnittliches Niveau von weniger als 600 PPM in den Räumen unserer Abteilung Las Condes fest. Laut Definition der ASHRAE (American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers) gilt eine Luftzirkulation mit 1.000 PPM als gut, wobei in Zeiten von COVID-19 Werte zwischen 700 und 800 PPM empfohlen werden.

Aufgrund der Corona-Pandemie etabliert sich der Einsatz von CO2-Messgeräten in vielen Ländern immer mehr, da dessen Vorteile durch internationale wissenschaftliche Studien bekräftigt werden, wie Publikationen in renommierten wissenschaftlichen Magazinen wie Nature oder Science bezeugen.

Aktuell werden überall auf der Welt entsprechende gesetzliche Vorgaben erlassen. Belgien ist da führend und hat bereits vor über 6 Monaten das Messen von CO2-Werten in Innenräumen gesetzlich verankert. Viele europäische und lateinamerikanische Länder gehen einen ähnlichen Weg, wie auch Peru und Chile, das im Rahmen der jüngsten Aktualisierung des Plan Paso a Paso die Notwendigkeit der Kontrolle von CO2-Konzentrationen in Innenräumen, wie z.B. Restaurants, festschreibt, erzählt Pablo Farah, CEO von Airly, einem Start-up der Universidad de Chile, das für den Gebrauch der neuartigen Sensoren eine Online-Plattform und App entwickelt hat.